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Im Jahr 1974 verließ Grant Green Blue Note Records endgültig. Die folgenden Aufnahmen für diverse andere Label, z. B. CTI Records, waren der vermutlich der letzte Versuch im nennenswerten Umfang kommerziell erfolgreich zu sein. Leider ging für Grant Green mit diesen Hochglanzproduktionen, von Hollywood-Produzenten wie Creed Taylor, mit ihrer Sucht nach Streichinstrumenten etc..., der Verlust seines einmaligen Sounds und seines künstlerischen Ausdrucks einher. Gleiches wiederfuhr zuvor dem grandiosen Wes Montgomery, der zu einem Statisten in seiner eigenen Show degradiert wurde, begraben unter einer Art symphonischer Zuckerwatte. Und das war es dann auch schon. Erfolge blieben aus und die Jazzfans hatten ihr Interesse an Green sowieso längst verloren.

Im Jahr 1978 verbrachte Grant viel Zeit in Krankenhäusern, ging aber zwischendurch immer wieder auf kleinere Tourneen (gegen den ausdrücklichen Rat der behandelnden Ärzte), doch medizinische Behandlungen sind in den USA halt kostspielig und auch der nomale Lebensunterhalt will verdient sein.

Am 31. Januar 1979 starb Grant Green in seinem Auto an einem Herzinfakt. Er war gerade auf dem Weg zu einem Auftritt in George Benson's Breezin' Lounge in NYC. Er hinterließ sechs Kinder und wurde in seiner Heimatstadt St. Louis beedigt.


Green Work

Als Grant Green zu Beginn des Jahres 1960 in der New Yorker Jazz Szene auftauchte, war er kein Anfänger mehr. Er hatte vorher schon einige Jahre professionell gespielt und sein individueller Sound war schon voll und ganz ausgeprägt. Wenn Du Dir einmal die frühen Aufnahmen von Grant mit Jimmy Forrest anhören kannst, wirst Du feststellen, das seine charakteristischen Merkmale, ein ausgeprägter klarer Ton und dieser treibende Swing, schon in diesem Stadium unüberhörbar waren.

Grants frühe Aufnahmen für Blue Note stellen, bei oberflächlicher Betrachtung, keine großen Überraschungen oder gar musikalische Revolutionen dar. Diese Rolle übernahmen in jenen Tagen eher die Musiker aus dem Umfeld des Saxophonisten Ornette Coleman. Grant Green hatte etwas stilleres im Sinn und konzentrierte sich auf das, was für ihn als Gitarrist wesentlich war. Die Melodien. Das passte natürlich auch besser in das Konzept der Plattenfirma und war damals auch aus kommerzieller Sicht wesentlich erfolgversprechender.

In seinen langen, vom Blues und Bebop inspirierten, Melodiebögen findet man keine überflüssige Note. Auch das Line-Up seiner Bands unterstrich zu diesem Zeitpunkt diesen Aspekt der Reduktion oder besser gesagt der Fokussierung. Triobesetzungen mit Gitarre, Bass und Schlagzeug oder Quartette mit Hammondorgel bzw. Piano reichten ihm völlig aus. Stellvertretend für die vielen hervorragenden Aufnahmen aus dem Jahr 1961 möchte ich an dieser Stelle das Album "Green Street" nennen, das er mit dem Bassisten Ben Tucker und dem Schlagzeuger Dave Bailey in Rudy Van Gelders Studio einspielte.

 
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